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Zwischen Tod und Bestattung
Wenn ein Mensch gestorben ist, haben
die Angehörigen viele Entscheidungen zu treffen
und Aufgaben zu erledigen. Doch bei allem, was
geregelt werden muss, ist es wichtig, die eigenen
Bedürfnisse wahrzunehmen und ernst zu nehmen. Das
fängt bei der Frage an, ob der Verstorbene für die
Zeit bis zur Beerdigung zu Hause verbleiben bzw.
nach Hause gebracht werden soll oder nicht.
Bis etwa zur Mitte des vergangenen
Jahrhunderts gehörte in Deutschland die häusliche
Aufbahrung des Toten zu den Ritualen, mit denen
Familie und Freunde Abschied von einem
verstorbenen Angehörigen nahmen. Dann folgten
Jahrzehnte, in denen es als normal angesehen
wurde, den Leichnam sofort aus der Realität und
Wahrnehmung der Hinterbliebenen zu entfernen. Seit
einigen Jahren jedoch lebt das alte
Abschiedsritual wieder auf. Vielen wird bewusst,
dass die Zeit zwischen Tod und Beerdigung die
letzte Gelegenheit ist, den Verstorbenen zu sehen
und zu berühren. Untersuchungen unterstreichen die
Bedeutung und die vielen positiven Erfahrungen der
Trauernden.
Die meisten berichten, wie wichtig es für sie war, wann immer sie wollten ins
Zimmer des Verstorbenen gehen zu können, ihm noch
vieles erzählen, bei ihm weinen, ihn anfassen und
sich von der Realität seines Todes überzeugen zu
können. Viele Hinterbliebene empfanden es als
Trost zu erleben, wie sich die Gesichtszüge des
Verstorbenen nach und nach entspannten und er sehr
häufig friedlich, geradezu schön anzusehen war.
Auch der Besuch von Verwandten, Freunden und
Nachbarn wurde von den meisten Betroffenen als
sehr tröstlich empfunden.
Neben der Aufbahrung zu Hause stellen auch immer mehr
Bestattungsunternehmen Trauerräume zur Verfügung,
in denen am offenen Sarg Abschied genommen werden
kann. Im Gegensatz zur Aufbahrung in der
Trauerhalle besteht hier die Möglichkeit nicht nur
ein Mal am Tag für eine viertel Stunde anwesend
sein zu dürfen. Wie oft und zu welchen Zeiten,
hängt vom Unternehmen ab und sollte in jedem Fall
vorher geklärt werden.
Ob Sie den Verstorbenen selber versorgen wollen (Waschen,
evtl. Einölen, Anziehen, evtl. Aufbahren,
Einsargen), dabei helfen oder es in andere Hände
legen möchten, hängt von ihren Bedürfnissen und
ihren Kräften ab. Ebenso, ob sie die Formalitäten
(Standesamt, Trauerkarten, Traueranzeige,
Organisieren der Bestattung) selber erledigen oder
ein Bestattungsunternehmen beauftragen wollen.
Lassen Sie sich an den Punkten unterstützen, die
Sie leicht aus der Hand geben können und
konzentrieren Sie sich auf die Punkte, die für Sie
zu Ihrem Abschied-Nehmen dazu
gehören.
Link-Tipps
In Ruhe Abschied nehmen
Kurzgefasste Information, was direkt nach dem Tod von Angehörigen gemacht werden muss und was nicht.
Formalitäten, Organisation
Informationen des Bundesverband Deutscher Bestatter.
Fehlgeburt oder Totgeburt
Rechtliche Hinweise bezügl. Herausgabe, Beerdigung, Eintragung beim Standesamt u.a.m.
Aufbahrung, Totenwache
"Die „Kostbare Zeit“ vom Tod bis zur Bestattung lebendig gestalten" von Petra Hugo.
Totenkleidung und Totenbett
Gestaltung und Bedeutung. Manuskript von Petra Hugo, trauer-wege-leben.de.
Einbalsamierung
Bei Überführungen oder wenn die äußere Erscheinung durch Krankheit oder Todesumstände stark beeinträchtigt ist, kann durch die Behandlung eines Thanatologen eine Abschiednahme am offenen Sarg ermöglicht werden.